10
Okt
2021
Wanderung der 8A-Klasse von Graz nach Mariazell
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Seit der Sportwoche vor zwei Jahren hatte es Corona-bedingt keine mehrtägigen Schulveranstaltungen gegeben, nun startete die 8A das Maturajahr mit einem sportlich ambitionierten Abenteuer, einer fünftägigen Wanderung ins rund 120 Kilometer Fußweg entfernte Mariazell.
Am 1. Oktober startete die Gruppe bei der Basilika in Mariatrost. Nach dem Prolog über den sogenannten Wiesenweg wartete in Radegund der erste Anstieg auf den Schöckl. In Simon Klasnics Alpengasthof hatten wir vor exakt sieben Jahren in der ersten Klasse unsere erste gemeinsame Übernachtung gehabt und wie damals wurden wir von ihm auch diesmal herzlich bewirtet.
Frühmorgens ging es am nächsten Tag in die mit knapp 40 Kilometern längste Etappe über den Rechberg und die Teichalm zum Strassegg. Dank gegenseitiger Motivation und Verabreichung erster Blasenpflaster erreichten wir mit Einbruch der Dunkelheit das traditionsreiche Pilgerquartier, von wo uns der Wirt am nächsten Morgen einer alten Tradition des Hauses entsprechend mit der Harmonika „auf den Weg hinaus spielte“.
Feinstes herbstliches Wanderwetter begleitete uns über die Schanz und entlang des mit Windrädern markierten „Don Quichote-Weges“ über die Stanglalm nach Mitterndorf. Per Taxi ging es zum nächsten Quartier, dem Pfarrhof in Veitsch.
So turbulent der dritte Tag mit einer überaus heftigen Erdwespenattacke begann, so aufregend fand er auf der Hohen Veitsch mit dem Einsatz des C12-Rettungshubschraubers seine Fortsetzung. Beide Ereignisse zeigten uns, wie schnell sich am Berg auch bei prächtigstem Wetter die Verhältnisse ändern können und wie wichtig ruhiges, besonnenes Handeln und Gruppenzusammenhalt sind.
Beruhigt, dass die beiden betroffenen Schülerinnen gut versorgt waren, konnten wir am Abend die letzte Herberge, die Holzbox am Niederalpl, erreichen.
Heftiger Föhnsturm war der Begleiter am letzten Abschnitt; er wehte uns über die weiten Almen der Wetterin und des Herrenbodens an unser Ziel.
Stolz und etwas müde wurde der letzte Anstieg auf den Mariazeller Kreuzberg geschafft.
Der Besuch der Kerzengrotte und des Gnadenaltars in der Basilika, sowie ein letztes gemeinsames Jausnen beim Lebzelter bildeten den Abschluss der vom Wetterglück begleiteten Fußreise. Wir waren keine halbe Stunde in Mariazell, als erste Regentropfen das Ende der Schönwetterperiode ankündigten.
Für das Begleiter-Team (Dank an dieser Stelle den mitwandernden und helfenden Eltern) und für mich als Klassenvorstand war es beeindruckend zu erleben, wie sich die Schüler*innen gegenseitig in schwierigen Situationen motivierten und unterstützen, um gemeinsam über die weite Distanz zu kommen.
Genau dieses Gemeinschaftsgefühl wird uns durch die großen Herausforderungen des letzten Schuljahres tragen; mit den Füßen maturiert hat die 8A jedenfalls schon.