Philosophie Olympiade
Milan Feyferlik (7b) hat beim steirischen Philosophie Essay Wettbewerb den dritten Platz belegt und sich dadurch für die Philosophie Olympiade (Bundeswettbewerb) qualifiziert. Dies ist besonders bemerkenswert, da er noch gar keinen Philosophie Unterricht hatte. Die Olympiade fand von 3. April – 6. April 2022 im Bildungshaus St. Virgil bei Salzburg statt. Die Schüler:innen hatten dort vier Stunden Zeit, um einen philosophischen Essay zu einem von vier Zitaten zu schreiben. Milan hat folgendes Zitat von Albert Camus gewählt:
Je mehr ich hoffe, je mehr ich besorgt bin um eine mir eigene Wahrheit, um eine Art, zu sein oder zu schaffen, je mehr ich schließlich mein Leben ordne und dadurch beweise, dass ich ihm einen Sinn unterstelle, umso mehr Schranken schaffe ich mir, zwischen denen ich mein Leben einzwänge. (Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos)
Am folgenden Tag fand ein Workshop von Lisz Hirn zum Thema: Philosophie als Provokation statt. In der Abschlussveranstaltung hielt Marie Luisa Frick einen inspirierenden Vortrag mit dem Titel: „Universelle Menschenrechte: Ein anspruchsvolles Konzept in einer komplizierten Welt“. In den drei Tagen blieb den Schüler:innen genug Zeit neue Freundschaften zu knüpfen und weitere (philosophische) Diskussionen zu führen. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung und Milan meinte, dass er im nächsten Jahr ja wieder die Chance zur Teilnahme hat.
Und das ist Milans bemerkenswerter Text:
gibt es den zufall?
wenn nicht, dann zumindest eine verkettung angehmer wie unvorhergesehener ereignisse. und so wurde aus der spontanen entscheidung, die psychologie note mit einem essay zu verbessern doch eine reise nach salzburg zu den, hier sei es unterstrichen, olympischen spielen der philosophie österreich.
unbahängig von allem wettkampf, schwurbeln und sinnieren aber, sollten die vier tage um die salzach einen der hellsten momente des schulischen alltags darstellen. wann sonst ist die gelegenheit gegeben sich mit gleichgesinnten zwanglos austauschen, kontakte knüpfen, die welt erklären und nachtaktivitäten nachgehen zu können?
vier tage lebten wir mit dem wissen, dass allein unser gewissen, nicht angelerntes, im mittelpunkt steht. über freundschaften sei nichts weiter gesagt als der ungezwungene rahmen und die dortige leichtigkeit hochgehalten, mit der wir uns kennenlernten; und verabschiedeten, ein nächstes treffen im hinterkopf.
den zufall gibt es nicht.
denn selbst die preisverleihung hielt noch unerwartetes und doch (rückblickend) klares bereit.
st. virgil sei hier genug und doch zu recht verklärt. es kann nur mehr heißen:
si tacuissem, philosophus mansissem
milan feyferlik 7b